Perianale Thrombosen

Hierbei handelt es sich um eine – immer gutartige, zum Glück keine ernsthafte Erkrankung – auftretende Blutgerinnselbildung in den kleinen Analrandvenen, die den After kreisförmig umziehen.

Sie imponieren dann als leider sehr oft schmerzhafte, tiefdunkelblaue apfelkern- bis teilweise plfaumengroße Knoten am After. Die unmittelbare Umgebung kann entzündlich geschwollen sein. Sie können auch gekammert sein. Männer und Frauen scheinen gleich häufig betroffen zu sein.

Dieses Krankheitsbild (etwa 5% der proktologischen Patienten) kommt praktisch nur bei gleichzeitig bestehenden Hämorrhoidalknoten vor und scheint durch starkes Pressen (Durchfall oder Verstopfung) bei der Stuhlentleerung, größerer körperlicher Anstrengung, bei chronischem Husten (Asthma), bei Kälte- oder Wärmeexpositionen oder im Rahmen einer Entbindung oder den Menses ausgelöst zu werden.

Die Patienten verspüren ein plötzliches Druck- und Spannungsgefühl am After, später findet sich ein lokalisierter Schmerz mit Sitz- und Gehbeschwerden, gelegentlich tritt auch ein lästiger Juckreiz auf.

Auch ohne Therapie bildet sich die Thrombose über Tage oder Wochen langsam zurück.

Zu einer schnelleren Abheilung kommt es aber durch eine lokale Kälteanwendung (tägliches, mehrmaliges Vorlegen von Kälteaggregaten in einem Waschhandschuh oder Abduschen mit kaltem Wasser und eine zusätzlichen Salbenapplikation vier mal am Tag, wir empfehlen z.B. Haemo-Exhirud-Salbe, Haemo ratiopharm Creme N oder Indifferente Salben wie z.B. Bepanthen- oder Hamamelisssalbe und bei einem ausgeprägten Befund orale Verabreichung von Antiphlogistika, z.B. einem Diclofenac-Präparat (Vorsicht ist geboten bei bekannten Magenbeschwerden). 

Als Komplikationen einer perianalen Thrombose werden

  1. die spontane Perforation infolge einer Drucknekrose mit konsekutiver Blutung und/oder Hämtomabgang
  2. die Größenzunahme der Knoten
  3. die Zunahme der Schmerzen
  4. die Entstehung von Marisken (störende Hautzipfel am Analrand)
  5. häufige Rezidive

Diese zwingen dann gelegentlich doch zu einem chirurgischen, operativen Vorgehen. Hier hat sich die Excision unter Mitnahme des Hautsegmentes (Herausschneiden des Blutgerinnsels) in Lokalanästhesie als die bewährte Maßnahme etabliert.

Die beste Rezidivprohylaxe stellt die stadiengerechte Behandlung des zugrunde liegenden Hämorrhoidalleidens (Skleosierung, Gummibandligaturen in der Methode nach Barron, Operation nach Longo = Stapler-Methode, Hämorrhoidektomie nach Fansler-Arnold = analplastisches Verfahren) dar.

Haben Sie noch Fragen? Wenden Sie sich bitte direkt an uns oder unsere Mitarbeiterinnen!

Wir wünschen Ihnen gute Besserung!