Merkblatt für die Wundbehandlung nach Afteroperationen
Verhalten:
Kein Sport, nicht schwer Heben, keine anstrengenden Tätigkeiten, alle Bewegungen kontrolliert und langsam (z.B. langsam in die Hocke gehen), viel liegen, wenig sitzen (beim Sitzen weiches Kissen benutzen), kleinere Spaziergänge.
Stuhlgang:
Bei Stuhlgang Verband abnehmen, Stuhl ohne Pressen entleeren. Nach dem Stuhlgang After und Wunde NICHT mit Papier, Watte o.ä. reinigen, sondern vorsichtig abduschen. Bei Verstopfung sorgen Sie für eine ausreichende Trinkmenge und Bewegung. Wenden Sie zusätzlich Milchzucker oder ein Flohsamenschalenpräparat an. In der ersten Woche bei Bedarf Laxoberal 6 – 8 Tropfen zur Nacht einnehmen.
Wasserlassen:
Bei Harnverhalt oder anhaltenden Blasenentleerungsstörungen sollten Sie Ihren Urologen, im Notfall die nächste Klinik am Heimatort, aufsuchen. Oft helfen auch Medikamente wie Spasmo-Urgenin 3 x 2 Tabletten oder Alna 1 x 1 Tablette.
Dehner:
Sollte Ihnen von uns ein Analdilator (Analdehner) verschrieben worden sein, dann sollten Sie diesen ca. 1 Woche nach der Operation nach Gebrauchsanweisung 2 x täglich mit Vaseline einführen und ca. 5 Minuten im After belassen (Wird zuvor beim 1. Arztbesuch nach der Operation erklärt und besprochen).
Verband:
Operationsverband unverändert ca. 12 Stunden oder bis zum nächsten Stuhlgang belassen. Vom Tag nach der Operation 2 – 4 mal lauwarm abduschen, in jedem Fall nach dem Stuhlgang. Für den Verband werden benötigt: einfache Einmalhandschuhe und Damenbinden (bitte selbst besorgen) sowie Kompressen und Salbe (s. Rezept). Verbandwechsel am besten im Liegen (Seitenlage mit zum Bauch hoch gezogenen Knien). Handschuh anziehen. Wunde mit ca. 1 cm Salbe (mehr hilft nicht mehr!) bestreichen. Evtl. die Salbe auch etwas mit dem Zeigefinger in den unteren Analkanal einbringen. Danach Handschuh im Müll entsorgen. Zwei Kompressen 1 x aufklappen und deckungsgleich aufeinander legen, der Länge nach umklappen und auf die Wunde legen. Darüber eine dicke Damenbinde. Unterhose darüber ziehen.
Schmerzen:
Bitte Schmerzmittel (s. Rezept) in der Apotheke besorgen: Diclofenac oder Ibuprofen 3 x 1 Tbl. tgl. Regelmäßig einnehmen. Bei Bedarf zusätzlich Zaldiar einnehmen. Bei Unverträglichkeiten bitte Arzt konsultieren.
Absonderung:
Eine stärkere Wundabsonderung, mehr oder weniger mit Blut vermischt, auch einmal unangenehm riechend, grün-gelblich verfärbt, ist während des Heilverlaufs durchaus normal und bald abnehmend. Verbandwechsel entsprechend häufiger durchführen.
Kontrolle:
Kommen Sie in nach einer Woche und nach zwei weiteren Wochen in die Sprechstunde, so dass ich die Wunde inspizieren kann. Erster Termin ca. 5-6 Tage nach der Operation. Telefonische Terminvereinbarung in der Praxis.
Blutungen:
Leichte Blutungen sind normal (die Wunde wird ja offen gelassen!) – insbesondere am Operationstag und nach dem Stuhlgang. Bei stärkerer, fast reiner Absonderung frischen Bluts in den Verband (wiederholt durchgebluteter Verband) sollten Sie aus 2-3 Kompressen eine Tamponade formen und in den Analkanal einführen. Wickeln Sie aus einem Handtuch eine feste Rolle und legen Sie diese vor den Anus. Setzen Sie sich dann längere Zeit (1-2 Stunden) auf eine harte Unterlage (Kompressionsverband). Wenn auch diese Maßnahme nichts bringt, sollten Sie uns anrufen oder die nächstgelegene chirurgische Klinik aufsuchen (bitte unser Merkblatt dorthin mitnehmen!).
Ernährung:
Keine Körner, Nüsse o.ä. zu sich nehmen (Verletzungsgefahr an der Wunde), keine Säuren z.B. Obst, Alkohol, nichts Scharfes z.B. Gewürze, Essig (brennt in der Wunde), keine blähenden Lebensmittel (wie z.B. Kohl, Zwiebeln, Hülsenfrüchte), viel trinken (Wasser, Tee).
Haben Sie nach dem Lesen dieses Merkblattes noch Fragen, rufen Sie uns an. Unsere Mitarbeiterinnen und wir werden Ihnen gerne weiterhelfen!